Das Bass-Diffusionsmodell wird in der Marktforschung dazu eingesetzt, um die Auswirkungen einer Markteinführung von neuartigen, innovativen Produkten und die damit verbundenen Innovations- und Imitationseffekte zu beschreiben. Entwickelt wurde das auch synonym als „Bass-Modell der Diffusion“ bezeichnete Modell von Frank M. Bass im Jahr 1961, einem US-amerikanischem Universitätsprofessor.
Inzwischen wird das Modell weitreichend im Innovationsmanagement eingesetzt und zur Analyse von neuartigen Produkten herangezogen, für die aufgrund des Innovationscharakters noch keine aussagekräftigen Analogien mit marktbekannten Produkten bestehen.
Inhalt
Welches Ziel hast das Bass-Diffusionsmodell?
Ziel des Modells ist es, eine spezifische Marktsituation in Anbetracht der Investitionssicherheit in neue Technologien bzw. Märkte einschätzen zu können, ohne dabei auf komplexe (mathematische) Werkzeuge der Modellierung zurückgreifen zu müssen.
Durch die modellhafte Beschreibung der Wirkung einer Markeinführung lassen sich die entsprechenden Innovations- und Imitationseffekte im Marktumfeld analysieren. Um die Schätzung des Absatzes zu ermöglichen, wird die Funktion mit der Hilfe von Innovations- und Imitationskoeffizienten modelliert.
Das Bass-Diffusionsmodell berücksichtigt den Anteil an Erstkäufern, die das Produkt aufgrund seiner Neuartigkeit und dem Innovationscharakter kaufen (sog. Innovatoren) sowie den Anteil der Käufer, die das Produkt aufgrund seiner hohen Verbreitung auf dem Markt kaufen (Imitatoren). Im Regelfall werden Innovatoren durch klassische Werbung stimuliert, während Imitatoren durch Mund-zu-Mund-Propaganda und Meinungsführerschaften propagiert werden.
Das Bass-Modell der Diffusion (Formel)
In der mathematischen Auslegung als Formel besagt das Bass-Diffusionsmodell folgenden Sachverhalt:
Absatz = (Innovationskoeffizient + Imitationskoeffizient * Bestand / Marktpotential) * (Markpotential – Bestand)
oder in diesem Fall auch
Dabei ist zu beachten, dass t der Periodenindex ist. Abhängig von der Periode können die Koeffizienten aufgrund des Innovationscharakters oftmals nicht ermittelt werden und werden daher häufig über eine Regressionsanalyse oder mit Hilfe von Ordinary Least Squares (OLS) geschätzt.
Im Normalfall ist der Innovationskoeffizient (p) kleiner als der Imitationskoeffizient (q). In diesem Fall entspricht der Verlauf der Absatzkurve einem steigendem und schließlich fallendem Absatz. Ist q > oder gleich p, zeigt die Kurve einen fallenden Verlauf.