Befindet sich ein Unternehmen in der Produktentwicklung, werden vielfach Ideen gesammelt und im Rahmen von Workshops, Brainstormings und Projektarbeit zusammengetragen, um die weitere Entwicklung des Produktes zu forcieren. In der Praxis sind ermittelte Produktideen jedoch nur wenig konkret, sodass sie bereits sehr früh in der Produktentwicklung noch vor ihrer Umsetzung weiter konkretisiert werden müssen. Das ist Aufgabe der Ideenkonkretisierung als methodisches Werkzeug.
Inhalt
Methoden der Ideenkonkretisierung
Open Innovation (Lead User Ansatz)
Der Lead User Ansatz hat zum Ziel, einen besonders wichtigen Anteil der Kundenzielgruppe (das können auch einzelne Kunden sein) als sog. „Lead User“ in die bestehende Produktentwicklung einzubinden. Damit sollen die primären Kundenbedürfnisse unmittelbar in den Entwicklungsprozess einfließen und im Sinne der „Open Innovation“ als „offene Innovationsentwicklung“ eine direkt am Kernmarkt stattfindende Produktentwicklung garantieren.
Beispiel: Ein Schmierstoff- und Additivhersteller bindet lokale Werkstattbetriebe aus dem Zielsegment (z.B. Oldtimer) in den unmittelbaren Entwicklungsprozess ein, indem die wesentlichen Anforderungen an das Produkt sowie die Erwartungshaltung der Kunden im Sinne des Kundennutzens direkt in den Entwicklungsprozess integriert werden.
Quality Function Deployment (QFD)
QFD ist ein Tool-basierter Ansatz, mit dem sich Kundenanforderungen visualisieren lassen und damit das wesentliche Konstruktionsziel in Entwicklungsvorhaben dargestellt werden kann. Quality Function Deployment wird damit insbesondere in technischen Vorhaben angewendet, um Entwicklern, Ingenieuren oder anderem technisch orientiertem Personal die ggf. abstrakten Kundenanforderungen zu kommunizieren. Umgekehrt kann das technische Personal Grenzen bei der Produktentwicklung aufzeigen, um die Distribution bzw. das Produktmarketing in realistischen Verhältnissen zu halten.
Conjoint-Analyse (CA)
Die Conjoint-Analyse ist eine der wichtigsten Methoden zur Ideenkonkretisierung und ein unerlässliches Werkzeug im Rahmen der Produktentwicklung. Mit Hilfe der Conjoint-Analyse lassen sich Eigenschaften und die Ausprägung von Eigenschaften beurteilen und es lässt sich feststellen, welche Eigenschaften für den direkten Kundennutzen maßgeblich sind.
Beispielsweise kann ein Schmierstoff-Hersteller im Rahmen seiner Produktentwicklung eines Benzin-Additivs feststellen, ob das „Performance Additiv“ aus Kundensicht primär leistungssteigernd sein muss, oder ob auch weitere Eigenschaften wie Verschleißreduktion im Kontext des Kundennutzens von Relevanz sind.