Der Begriff der Meinungsführer kommt aus der Kommunikationstheorie und wird insbesondere im Kontext von Werbung bzw. Marketingplanung verwendet. Dabei handelt es sich grundsätzlich um Personen, die einen stärkeren persönlichen und meinungsprägenden Einfluss ausüben als andere Personen. Damit prägen sie maßgeblich das Verhalten und die persönliche Einstellung von anderen Personen.

Im Kontext der aktuellen Marketing-Theorie können auch sog. Influencer aus dem Social Media Sektor (Instagram, Facebook, YouTube etc.) im weitestgehenden Sinne als Meinungsführer bezeichnet werden, da sie oftmals einen direkten Einfluss auf die sie „folgenden“ Personen ausübt. Die sog. „Follower“ lassen sich insbesondere in kommerzieller Hinsicht durch die von ihnen gefolgten Meinungsführer beeinflussen, indem beispielsweise beworbene Produkte gekauft oder von den Influencern beworbene Reiseziele im Anschluss selbständig bereist werden, ohne dafür eigene meinungsbildende Recherchen anzustoßen (z.B. Bewertungen und Reiseberichte lesen und analysieren).

Meinungsführer und Meinungsführerschaft

Sobald ein Meinungsführer seine Funktion messbar ausübt, sprechen wir von einer Meinungsführerschaft. Diese ist abhängig von persönlichen Merkmalen, wie das eigene, persönliche und anhaltende Involvement einer Person sowie den fachbezogenen, sachlichen und kommunikativen Fähigkeiten sowie situativen Merkmalen, die beispielsweise das situative Involvement einer Person, das Kommunikationsaktivität fördert. Zudem läuft der Beeinflussungsprozess einer Meinungsführerschaft zunehmend in horizontaler Ebene sozialer Schichten statt, also unter den Personengruppen einer gleichen oder vergleichbaren sozialen Schicht.