Als Hemmung bzw. Gang (engl. escapement) bezeichnet man eine spezifische Baugruppe in Räderuhrwerken, mit der eine mechanische Verbindung zwischen dem Gangregler und dem Räderwerk einer Uhr geschaffen wird. In den meisten Fällen besteht eine Hemmung aus dem Hemmungsrad (auch Ankerrad oder Gangrad) und dem Hemmstück, das auch als Anker oder Ruhestück bezeichnet wird.

Durch den Gangregler wird ein periodisches Hemmen oder Anhalten des Räderwerks durch das eingreifende Hemmstück herbeigeführt, womit ein regelmäßiger Gang der Uhr gewährleistet wird. Der Gangregler erhält durch das Heben bzw. den Impuls in umgekehrter Richtung ebenfalls Energie und bleibt somit nicht stehen.

Die Erfindung der Hemmung geht auf englische Uhrmacher zurück, die bereits im 17. Jahrhundert erste Hemmungs-Systeme in Uhren verbauten. Allerdings fand sich bereits im 11. Jahrhundert eine Ankerhemmung in einer astronomischen Uhr des chinesischen Universal-Gelehrten Su Song, dessen Uhr mit Kettenantrieb und Ankerhemmung durch Wasser angetrieben wurde.

Hemmungs-Bauarten

Inzwischen sind mehr als 200 verschiedene Konstruktionsweisen einer Hemmung bekannt, die jedoch immer wieder nach den gleichen drei Prinzipien aufgebaut werden. Deshalb lässt sich eine Hemmung in drei grundlegende Bauweisen aufteilen:

  • Rückführende Hemmungen,
  • Ruhende Hemmungen
  • Freie Hemmungen

Die in mechanischen Armbanduhren mit Handaufzug bzw. Automatikwerk am häufigsten genutzten Hemmungen sind insbesondere

  • Schweizer Ankerhemmung
  • Glashütter Ankerhemmung
  • Chronometerhemmung
  • Koaxialhemmung

Darüber Hinaus existieren viele weitere Hemmungen, die von den unterschiedlichen Uhrenherstellern weiterentwickelt und separat in Automatikwerken oder Uhrwerken mit Handaufzug eingesetzt werden.