Ein Lagerstein ist ein wichtiges Bauteil innerhalb eines Uhrwerks, das für die reibungsarme Lagerung verschiedenster Bauteile innerhalb des Werks verantwortlich ist und damit maßgeblich Verschleiß und Gang einer Uhr beeinflusst. Im Englischen wird der Lagerstein (Rubin) in seinen unterschiedlichen Ausführungen auch als „Ruby“ oder „Jewel“ bezeichnet und oftmals als Qualitätsmerkmal für die Wertigkeit eines Werks aufgeführt. Allerdings sagt die verbaute Anzahl der Lagersteine nur indirekt etwas über die Qualität der Werke aus und wird durch die meisten Uhrenhersteller als reines Marketinginstrument verwendet.

Lagerstein Typen in Uhrwerken

Die wesentliche in einem Uhrwerk vorkommenden Lagerstein Typen sind

  • Lochstein (primär als Synonym zu Lagerstein bezeichnet)
  • Deckstein
  • Palettenstein
  • Ellipse
  • Wälzlagerstein

Alle Lagersteine bilden zusammen mit den weiteren Lagerkomponenten wie den metallischen Zapfen einer Achse bzw. der Unruh oder Räder eine spezielle Form eines Gleitlagers ab. Die Lagersteine werden i.d.R. aus synthetischem Korundmaterial hergestellt („künstlicher Rubin“) und eignen sich aufgrund der mineralischen Härte des Rubins hervorragend als reibungs- und verschleißarme Lagerbuchse in Uhrwerken.

Vertiefungen und Lochung innerhalb der Lagersteine ermöglichen die Aufnahme eines speziellen Ölfilms, das aufgrund der Kapillarwirkung zwischen Lagerstein und Zapfen gehalten wird und somit eine kontinuierliche Schmierung der Lagerkomponenten ermöglicht.

Mechanische Uhren mit Handaufzug bestehen mindestens auf 15 Varianten des Lagersteins:

  •  10 Lochsteine (2x je Zapfen von Anker, Ankerrad, Sekundenrad, Unruh und Kleinbodenrad)
  • 2 Decksteine für die Unruh
  • 2 Palettensteine für den Anker
  • 1 Hebelstein

Bedenkt man, dass die meisten Luxus-Uhrenhersteller wie Rolex, Breitling oder Glashütte zwischen 45 und 70 Lagersteinen verbauen, wird die Bedeutung als Marketinginstrument deutlich. Durch umfangreiche Komplikationen innerhalb der Werke kann sich die Anzahl der nötigen Lagersteine allerdings mehrfach erhöhen.

Durch den automatischen Aufzug mit einem Rotor bei Automatikwerken werden mindestens 4 weitere Lagersteine als Kugellager benötigt. Aufgrund der hohen Reibung von Metall auf Metall haben sich metallische Kugellager in hochwertigen Automatikwerken bzw. Uhrwerken mit mechanischem Aufzug jedoch nicht wirklich durchgesetzt.