Das ARIS-Framework (Architektur integrierter Informationssysteme) ist ein von August-Wilhelm Scheer entwickeltes Konzept aus der Wirtschaftsinformatik, mit dem betriebliche Informationssysteme vollständig an ihr Anforderungsprofil angepasst werden können. Dazu geht das Framework von fünf primäre Beschreibungssichten aus (5-Schichten ARIS-Haus), die durch verschiedene Prozess-Ebenen miteinander verbunden sind.

ARIS Beschreibungssichten

Die 5 beschriebenen Sichten geben ein betrachtetes Geschäftsmodell aus einem anderen fachlichen Blickwinkel wieder und ermöglichen so eine detailliertere Modellierung.

  • Organisationssicht: Stellt alle Ressourcen und ihre Beziehungen untereinander dar (Personen, Maschinen, IT-Systeme).
  • Datensicht: Stellt alle Ereignisse dar, die Daten bzw. Informationen generieren. Neben Events und Nachrichten gehören auch Umfelddaten zur Datensicht.
  • Leistungssicht: Stellt alle sachlichen, finanziellen und dienstlichen Leistungen dar.
  • Funktionssicht: Stellt Vorgänge, Gruppierungen und hierarchische Beziehungen untereinander dar.
  • Steuerungssicht: Integriert alle anderen Sichten in einem zeitlich logischem Ablaufplan, der i.d.R. als EPK (Ereignis-gesteuerte Prozesskette) simuliert wird.

Mit dieser Einteilung lassen sich Modelle in ihrer Komplexität sehr fein zerlegen und somit eine deutlich vereinfachte Prozessmodellierung gestalten.

ARIS Beschreibungsebenen

  • Fachkonzept: Stellt Geschäftsmodelle mittels fachlicher Beschreibungsmodelle verständlich dar (z.B. Funktionsbaum, Organigramm, EPK)
  • DV-Konzept: Beschreibt die Umsetzung des Fachkonzeptes in die Datenverarbeitung (Relationen, Topologien oder Struktogramme)
  • Implementierungsebene: Beschreibt die technische Realisierung der Datenverarbeitung (z.B. mit Datenbanksystemen, Quellcode, Protokolle)

Das ARIS-Konzept (ARIS-Haus)

ARIS-Framework nach Scheer

Das ARIS-Haus nach Scheer