Im Rahmen der Datenorganisation haben sich zur Datenspeicherung zwei grundlegende Konzepte entwickelt, die eine Organisationsvariante von Datenbanken beschreiben. Dabei unterscheiden wir in formatierte Datenbanken (FDB) und unformatierte Datenbanken (UDB).
Inhalt
Eigenschaften unformatierter Datenbanken
- Die in einer UDB gespeicherten Datenbestände weisen keine spezifische Struktur auf und sind i.d.R. weit verteilt und ohne einheitliches Schema für Datenformat und Datentyp
- Gespeicherte Daten sind i.d.R. in einer Ordner-basierten Struktur oder einer Liste verteilt (z.B. Webserver oder Netzwerk-Speicher)
- Es existiert kein Datenbank-Management-System (DBMS), das die Datenintegrität gewährleistet
- Es existiert keine einheitliche (formale) Abfragesprache für die Suche in den Datenstrukturen (z.B. SQL)
- Es werden Konzepte des Informations-Retrievals angewendet (z.B. Document Retrieval über Suchmaschinen wie Google im World Wide Web, kontextbasierte Suchen)
Unformatierte Datenbanken: Vorteile und Nachteile
Vorteile:
- Nur geringes oder kein Fachwissen für die Informationsabfrage erforderlich (beispielsweise keine SQL-Kenntnisse)
- Geringe technische Hürden für die Ablage und Speicherung von Daten
- Hohe Fehlertoleranz bei der Datenabfrage
- Einfache Handhabung gespeicherter Daten
- Einfache Replikation von einzelnen Daten durch selektive Kopiervorgänge
Nachteile:
- Oftmals unpräzise Suchergebnisse aufgrund der hohen Fehlertoleranz (Informationsproliferation)
- Schlechtes Laufzeitverhältnis, da Abfrage in großen Datenmengen ausgeführt werden müssen
- Neigt zur langfristigen Organisationsschwächen durch uneinheitliches bzw. fehlendes Schema für die Datenspeicherung bzw. das Datenmanagement
Bewertung und Vergleich
Im Kontext des Informationsmanagements bilden unformatierte Datenbanken die Grundlage für die Speicherung und Nutzung von unterschiedlichen externen Datensätzen, die nicht für die interne Unternehmenskommunikation benötigt werden.
Jedoch können auch Daten aus unformatierten Strukturen (z.B. PDF-Rechnungen von externen Lieferanten) durch die Transformation in eine formatierte Struktur in formatierten Datenbanken (z.B. Data Warehouse) gespeichert werden, damit die Datensätze auch für die Auswertung und Analyse über die Techniken der formatierten Datenbanken nutzbar sind.