E-Mail Marketing ist noch immer die wahrscheinlich effektivste Methode im Online-Marketing. Kein Wunder: Denn richtig eingesetzt, kann der Newsletter-Versand ein wahrer „Dosenöffner“ für jegliche Conversions sein. Das Potential hat der US-Newsletter Anbieter Mailchimp schon früh erkannt und sich in seit seiner Gründung im Jahr 2001 zum weltweit führenden Anbieter für den Versand von Newslettern entwickelt. Darum ist es höchste Zeit, dass wir uns in diesem Artikel anschauen, wie wir eine Mailchimp Newsletter Kampagne erstellen, senden und verwalten können.
Um gleich im Vorwege etwas Dampf vom Kessel zu nehmen: Der Einsatz von Newsletter-Methoden ist im Zeitalter der Datenschutz-Hyperökonomie inzwischen nicht nur mit positiven Stimmen belastet. Wer dann noch personenbezogene Daten (wobei das im Wesentlichen ja nur E-Mail Adressen betrifft) an Übersee versendet, steht schnell mit einem Bein im Sperrfeuer der Datenschützer. Diese Diskussion ist nicht Bestandteil dieses Artikels. Es sei aber darauf hingewiesen, dass für den Einsatz von Newslettern ohnehin einige rechtliche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, auf die wir hier nur kurz eingehen.
Inhalt
Mailchimp Newsletter Account anlegen und einrichten
Wenn du noch keinen Mailchimp-Account für dein Business eingerichtet hast, ist spätestens jetzt der Zeitpunkt dafür. Dazu kannst du dich direkt bei Mailchimp registrieren . Unmittelbar nach der Bestätigung der E-Mail Adresse und dem Ausfüllen relevanter Infos (Company, Name etc.) ist das Konto für den Mailchimp Newsletter auch direkt nutzbar.
Nach dem Setup der Informationen erreichen wir auch direkt das Mailchimp-Dashboard, das uns den Zugriff auf die wichtigsten Komponenten und Funktionen ermöglicht. Aber bevor wir überhastet eine Mailchimp Newsletter Kampagne erstellen, wie Mailchimp es vorschlägt, ignorieren wir die freundliche Handlungsaufforderung närrisch und werfen wir einen kurzen Blick auf die wichtigsten Komponenten von Mailchimp.
Dashboard: Kommandozentrale für den Mailchimp Newsletter
Beim Dashboard denkt der allgemeine Sportwagenliebhaber eher an Armaturen und Öldruckanzeigen aus feinstem Aluminium, umrandet von edlem Walnussholz und Chromapplikationen. Aber Mailchimp geht das Ganze etwas differenter an und kombiniert die vier wichtigsten Funktionen übersichtlich im Dashboard:
- Campaigns
- Templates
- Lists
- Reports
Campaigns (Kampagnen)
Die Mailchimp Newsletter Kampagnen sind das zentrale Tool für den Versand von einfachen und automatisierten E-Mails, aber auch beispielsweise A/B-Tests. Eine Kampagne kann dabei eine einmalige Angelegenheit sein, wie z.B. der Versand einer Gutschein-Aktion zum alljährlichen Weihnachtsspektakel, aber auch ein automatisiertes Verfahren zur fortlaufenden Nutzerbenachrichtigung verfolgen. So können Newsletter-Abonnenten beispielsweise automatische Geburtstagsgrüße erhalten oder nach mehrwöchiger Shop-Abstinenz mit einem Gutschein-Code zurück in den Online-Laden gelockt werden.
Die Organisation der E-Mail Kampagnen weckt dabei starke Erinnerungen an den konventionellen E-Mail Versand via Outlook und Co. Denn auch hier werden Kampagnen (E-Mails) in Entwürfe, aktuelle Sendevorgänge oder gesendete E-Mails (Kampagnen) gegliedert und verwaltet. Die meisten unserer Newsletter-Aktionen steuern wir in Mailchimp aber über Kampagnen.
Templates (E-Mail Vorlage)
Die Templates dienen als Vorlage für die E-Mail Kampagnen. Denn jeder E-Mail liegt zumindest irgendein Template zu Grunde, selbst wenn die E-Mail nur aus „plain text“ besteht, also keine optischen Sperenzchen und HTML-Spielereien beinhaltet.
In den Templates legen wir also Design, Layout aber auch ggf. vollständige Inhalte unserer E-Mails fest, die wir später in den Kampagnen verwenden möchten. So bietet es sich an, zu Beginn ein paar wesentliche Vorlagen anzulegen, die wir später immer wieder brauchen. Ein klassisches Template mit Business-Logo, passendem Farbschema, Footer-Informationen und einem gewissen Wiedererkennungswert bietet sich hier natürlich an, um dem Mailchimp Newsletter ein bisschen „Corporate Identity“ einzuhauchen.
Lists (E-Mail Listen)
E-Mail Listen bilden das Herz jeder Kampagne, denn alle gesammelten E-Mail Adressen werden in (segmentierten) Listen organisiert und verwaltet. Für jede Webseite, eine eigene Zielgruppe, ein eigenes Geschlecht oder eine gewisse Kundengruppe können jeweils eigene Listen angelegt werden, die mit eigenen Einstellungen vollständig individualisiert und auf den Einsatzzweck hin angepasst werden können.
Die Datensätze der Listen (im Wesentlichen sind das E-Mail Adressen) können dabei wichtige Informationen beinhalten (z.B. Geschlecht, Interaktionsrate mit E-Mails), die für den Aufbau einer Kampagne von elementarer Bedeutung sind.
Reports
Die Reports sind ein wichtiges Tool, das aber erst im Laufe der Zeit an Bedeutung gewinnt. Mit steigender Kampagnen-Anzahl, vielen versendeten E-Mails, Abonnenten und Interaktionen lässt sich ein regelmäßiges Reporting aufbauen, das Informationen über den Kampagnenerfolg der Mailchimp Newsletter abrufen lässt.
Mit diesem groben überblick über Kampagnen, Listen und Templates lassen sich nun auch gezielt die ersten Newsletter-Kampagnen erstellen und verwalten, was wir uns im nächsten Step anschauen.
Mailchimp Newsletter Kampagne vorbereiten
Nachdem wir uns einen kleinen Überblick über den Aufbau unseres Mailchimp-Accounts verschafft haben, können wir mit dem Anlegen einer Kampagne starten. Wer mit einem weißen Blatt Papier startet , sollte die folgenden Schritte in der Reihenfolge durchgehen, in der sie auch angegeben sind. Damit spart man sich Frust und Unverständnis an einigen Stellen und kann sich direkt auf die effektive Planung der Newsletter Kampagne fokussieren.
E-Mail Liste anlegen
Ohne Liste nix los. Denn unsere smarte E-Mail Liste ist das Sammelbecken für alle zukünftigen Newsletter-Abonnenten, über die später auch die eigentlichen Kampagnen gesteuert und versendet werden. Daher müssen wir zunächst eine neue Liste anlegen, die für unsere Conversion-Zielsetzung als passend erscheint.
Dazu öffnen wir im Reiter „Liste“ die Funktion „Create List“ und füllen das folgende Formular wahrheitsgemäß aus:
Wichtiger Hinweis:
Insbesondere im deutschen Rechtsraum muss die Option „Double Opt-In“ aktiviert werden, um die geltenden Datenschutzvorschriften einzuhalten. Damit wird das sog. Double opt-in-Verfahren für den Signup des Newsletters aktiviert. Nutzer müssen nach dem Eintragen also erst einmal in einer zusätzlichen Mail bestätigen, dass sie sich wirklich für den Newsletter angemeldet haben, bevor die Registrierung aktiviert werden kann und der Abonnent den Newsletter erhält. Wer auf diese Option verzichtet, garantiert seiner Rechtsabteilung zukünftig ausreichend Arbeitsaufwand dank der Vielzahl an Abmahnungen, die dann höchstwahrscheinlich in die Postannahmestelle der niederländischen Briefkastenfirma flattern. Gerade in Bezug zur aktuellen DSGVO müssen für den rechtskonformen Newsletter-Versand einige Richtlinien befolgt werden. Beachte dazu auch unseren Beitrag zum WordPress-DSGVO Update.
Machen wir weiter. Nach dem Ausfüllen der nötigen Informationen wird die Liste nach einem Klick auf „Save“ angelegt. Wie eingangs erwähnt, haben wir die Möglichkeit, die angelegte Liste durch Festlegung „passender“ Kriterien an unseren Bedarf auszurichten.
Soll heißen:
- Wir nutzen die Liste entweder als umsegmentiertes Sammelbecken für alle Abonnenten, die alle die gleichen Mails erhalten, unabhängig von Interesse, Geschlecht, Alter oder sonstigen frivolen Vorlieben.
- Oder wir gruppieren und segmentieren die Liste nach Kriterien, die uns später ein fein-justiertes Senden von E-Mails gemäß der Nutzerinteressen ermöglicht.
Gruppierungen und Segmentierungen in Mailchimp
Der unsegmentierte E-Mail Pool macht genau dann Sinn, wenn der Nutzer keine spezifischen Interessen hat, für die er einen gesteuerten Newsletter-Versand erwartet. Damit lässt sich aus der Sicht eines Newsletter-Betreibers zwar sehr flexibel arbeiten, allerdings mit dem Nachteil, dass wir beim E-Mail Versand immer einen hohen Streuverlust haben, weil spezifische E-Mails an eine ebenso spezifische Interessengruppe deutlich mehr Interaktion seitens der Nutzer erfahren.
In der Praxis kann aus einem unsegmentierten E-Mail Pool beispielsweise ein Informations-Newsletter zu einem bestimmten Produkt oder einer Dienstleistung versendet werden, die ein auch Kunde gekauft hat. So erhalten dann z.B. alle Kunden den Newsletter mit Informationen über ein Software-Update, wenn diese auch die betreffende Software im Shop gekauft haben. Die gleiche Nutzergruppe kann über die selbe E-Mail Liste aber auch Informationen zu Workshops oder neuen Produkten erhalten, obwohl diese Segmentierung nicht im Vorhinein ersichtlich war.
Hinweis: Gruppierungen sollten vor der Live-Schaltung einer Mailing-List aktiviert werden. Das bedingt, dass wir im gleichen Zuge auch ein passendes Signup-Formular anlegen und integrieren. Dieser Abschnitt folgt deshalb nach den Abschnitten Gruppierung und Segmentierung.
Segmentierte Listen werden eingesetzt, um den E-Mail Versand nach festgelegten Kriterien zu steuern. So können z.B. Interessengruppen angelegt werden, die ein Nutzer beim Signup festlegen kann. Wird beispielsweise ein Newsletter zum Thema Wein angeboten, kann man die Interessen nach Rotweine, Weißweine oder Roséweine gruppieren. Je nach Auswahl erhält der Abonnent dann nur E-Mails zu dem von ihm gewählten Thema.
Mit Hilfe dieser Gruppierung lässt sich die Interaktionsrate mit E-Mails deutlich steigernund der Streueffekt vermindern, da nur noch E-Mails versendet werden, die auch den primären Interessen der Zielgruppe entsprechen.
Die Segmentierung bezieht dann zusätzliche Kriterien wie das Nutzerverhalten, Nutzeraktivität, Herkunft, E-Mail Provider oder Sprache heran, anhand der dann segmentierte Listen erstellt und verwaltet werden.
Und spätestens wenn der überzeugte Veganer den aktuellen BBQ-Newsletter für die Zubereitung perfekter japanischer Wagyu Rumpsteaks bekommt, weiß man, warum diese Technik definitiv ihre Berechtigung hat!
Gruppen und Gruppierungen erstellen
Um Gruppierungen anzulegen, bewegen wir uns in der betreffenden Liste in das Menü unter Manage Contacts ➞ Groups und klicken „Create Groups“. Das nachfolgende Menü zeigt Eingabefelder, die zur Benennung einer Gruppe und den Zuordnungskriterien ausgefüllt werden müssen:
Wir wählen hier die Gruppennamen Rotweine, Weißweine und Roséweine als Gruppierungsvariante und lassen die Nutzer über eine Checkbox später ihr gewünschtes Thema auswählen. Damit ist auch eine Mehrfachnennung möglich. Nach dem Speichern der Gruppierung erscheint noch ein Hinweis, über den wir auch direkt den Import bereits bestehender Listen samt Gruppierungen vornehmen können:
Bereits jetzt sind die erwirkten Änderungen direkt in der Vorschau des Signup-Formulars sichtbar und können noch individuell angepasst werden (z.B. Signup-Forms ➞ General Forms):
Da ich persönlich Rotweine und Weißweine bevorzuge, habe ich mich beim Signup auch für diese Interessen-Gruppierungen entschieden und lasse die Roséweine einmal kalt links liegen. Nach dem Double-opt-in erscheint dann die jeweilige E-Mail Adresse samt Gruppierung in der Newsletter-Liste:
Diese Gruppierung kann später dann zur Feinjustierung beim Versenden von E-Mails genutzt werden. Aber dazu gleich mehr.
Segmentierungen für Listen anlegen
Segmente werden genutzt, um Kriterien wie Nutzerverhalten, Aktivität, Herkunft, Sprache, E-Mail Client oder weitere Informationen, die nach dem Signup des Nutzers gesammelt werden, zur Steuerung des Mailversands heranzuziehen. In Kombination mit Gruppierungen lassen sich so enorm präzise E-Mail Kampagnen erstellen, die in Abhängigkeit einer detaillierten Konfiguration eine überdurchschnittlich hohe Interaktions- und Conversion-Rate mit den Nutzern ermöglicht.
Segmente sind dabei recht schnell angelegt. Einmal unter Manage Contacts ➞ Segments ausgewählt, öffnet sich beim Klick auf „Create Segments“ ein weiteres Optionsmenü, das die Festlegung von Segmentierungen ermöglicht:
Die Auswahlmöglichkeiten und Operatorensollten dir aus der Programmlogik deines Informatik-Grundkurses aus der Schulzeit bereits bekannt vorkommen. Die Operatoren können in komplexer Weise miteinander kombiniert werden (matches all/any, is/is not/contains/ends with/…) und ermöglichen so den Aufbau sehr detaillierter Segmente.
Die folgenden Segment-Attribute lassen sich kombinieren:
Subscriber Data
- Automation Activity
- Campaign Activity
- Contact Rating
- Conversations Activity
- Date Added
- Email Client
- Email Marketing Status
- Info Changed
- Language
- Location
- Signup Source
Groups
- Hier werden alle gespeicherten Gruppen angezeigt
Merge Fields
- Email Adress
- First Name
- Last Name
Integrations
- VIPs
Mit einer adäquaten Datengrundlage aus der E-Mail Liste lassen sich mit Hilfe dieser Attribute sehr aussagekräftige Segmente erstellen, die für jegliche Kampagnen-Strategien genutzt werden können.
In unserem Beispiel segmentieren wir die Liste nach allen E-Mail Adressen, die auf googlemail.com enden und deren Nutzer-Vorname auf „a“ endet – das betrifft also nahezu ausschließlich Frauen bzw. weibliche Vornamen:
Die Segmente lassen sich natürlich beliebig verfeinern. In unserem Fall könnten wir jetzt spezielle Informationen an Googlemail-Nutzer versenden, die nur Frauen interessieren – oder auch nicht. In jedem Fall sind fünf Sterne besser als zwei Sterne. Und das gilt nicht nur für Wellness-Hotels.
Denn Mailchimp legt ein internes Nutzerrating fest („Contact Rating“), das sich aus Faktoren wie Öffnungs- und Klickrate oder weiteren Interaktionsparametern berechnet. Demnach sind 5-Sterne Nutzer in den meisten Fällen die „besseren“ Nutzer, weil sie einfach mehr Interaktion mit den versendeten E-Mails an den Tag legen, als es die 2-Sterne Nutzer tun. Auch hier lassen sich Segmente einsetzen:
Segment im Preview:
Das Ganze wird natürlich nur repräsentativ, wenn auch der Aufbau der Newsletter-Kampagne einen Rückschluss auf Nutzerinteraktion möglich macht.
Eine Newsletter-Kampagne, die nur aus einer Mail mit kostenlosem Inhalt als Download besteht, kann eine hohe Interaktionsrate (und damit auch ein maximales Contact-Rating) aufweisen, weil die Nutzer sich vielleicht nur für den Erhalt des kostenfreien Produktes registrieren, die E-Mail sehnsüchtig erwarten (hohe Click-Rate) und dann das Produkt unverzüglich downloaden.
Baut man anschließend eine nicht themenrelevante Serie an Folgemails darauf auf, kann das die Nutzer zum übermäßigen „unsubscribe“ bewegen. Das Problem liegt dann zwar schon in mangelhaftem Mehrwert und der falschen Strategie beim Newsletter-Versand, was aber nichts an den verfälschten Mail-Statistiken ändert.
Signup Formular erstellen und integrieren
Segmentierung und Gruppierung ist natürlich nur nützlich, wenn wir auch Mailadressen sammeln können, auf die der ganze Spaß anwendbar ist. Deshalb wenden wir uns nun dem Signup-Formular zu, das sozusagen unser Recruiting-Personal auf offener Straße darstellt. Denn ohne Signup keine Mail-Adressen. Und ohne Adressen kein Mailchimp Newsletter.
Signup-Formulare sind für jede E-Mail Liste grundsätzlich individuell. Wir erreichen das Formular über den Menü-Eintrag „Signup forms“ direkt in der Liste:
Mailchimp teilt seine Signup forms in mehrere Varianten auf, von denen wir hier die „General forms“ wählen. In meinem Artikel über die Mailchimp Integration habe ich alle Formular-Typen ausführlich dargestellt und erläutert.
Nach einem Klick auf „Select“ öffnet sich das optisch spektakuläre default-Formular im Editor, das sogar schon unsere eben angelegten Gruppierungen zum Thema Weine enthält (in gelber Farbe hinterlegt):
Theoretisch ist das Formular damit auch schon einsetzbar und kann über den individuellen Formular-Link überall auf einer Webseite eingefügt werden. Der Link leitet dann auf eine externe von Mailchimp gehostete Seite, die das hier gezeigte Formular enthält.
Praktisch sollten wir jedoch noch weitere Einstellungen für das Formular vornehmen. Denn zu jeder Liste können fast unzählige Detaileinstellungen vorgenommen werden, mit denen der gesamte Signup-Prozess auf Sprachstil, Branding, Erscheinungsbild und Funktion des Newsletters angepasst werden kann:
So können z.B. die automatischen Welcome-Mails, Opt-in-Mails oder die unsubscribe-Mails vollständig angepasst werden. Insbesondere im Falle einer automatischen Übersetzung ist das ratsam. Denn das linguistische Talent des Mailchimp-ansen lässt in manchen Punkten definitiv noch zu wünschen übrig.
Mailchimp Newsletter Kampagne erstellen und mit Inhalten füllen
Die E-Mail Liste ist angelegt, wichtige Einstellungen sind gemacht und das Signup-Formular ist adäquat angepasst. Die formalen Rahmenbedingungen sind also erfüllt und müssen lediglich durch die passenden E-Mail Inhalte ergänzt werden. Genau das ist Aufgabe der eigentlichen Kampagne. Das bringt uns zurück zum Titelbild dieses Beitrags.
Oder etwas exakter: Create an Email, Adoder Landing Page? Diese Auswahl müssen wir treffen, wenn wir im Menü unter Campaigns ➞ Create Campaign aktivieren.
Mailchimp bietet uns neben einer klassischen E-Mail Kampagne auch die Möglichkeit, über Mailchimp-Integrationen zu Facebook, Instagram und Co. eigene Werbeanzeigen zu schalten, die dann über Mailchimp direkt verwaltet werden können. Wir fokussieren uns hier allerdings auf die reinen E-Mail Kampagnen.
Create an E-Mail: Erste Schritte in der Newsletter-Kampagne
Wir bauen in unserem virtuellen Beispiel eine kleine E-Mail Kampagne auf, die einen kostenlosen Download nach Signup an den Nutzer versendet. Mailchimp stellt uns vier grundlegende Kampagnen-Typen zur Verfügung, die aber die gleichen Mechanismen nutzen:
- Regular: Dieser Typ stellt eine reguläre Kampagnen-Struktur zur Verfügung, also eine einfache E-Mail, die anschließend direkt (oder geplant) versendet wird. Das kann z.B. eine Gutschein-Aktion oder oder eine spezielle Nachricht an die Kunden sein. Mit dem Versand der E-Mail ist die Kampagne dann beendet.
- Plain Text: Dieser Kampagnen-Typ hat weniger etwas mit Designer-Mode aus der Münchner Schickeria zu tun, als mit wirklich einfach gehaltenen E-Mails ohne jeglichen visuellen Schnickschnack. Plain Text kommt ohne grafische HTML-Gestaltungselemente aus. Einsatzzweck?Immer dann, wenn E-Mails möglichst kompakt (Datenmenge) sein sollen oder die Zustellung durch E-Mail-Filter nicht behindert werden soll, eignet sich das Format Plain Text am besten.
- A/B-Test: Das sog. A/B Testing ermöglicht den Aufbau von Kampagnen mit dem gleichen Ziel, die jedoch unterschiedlich konzipiert sind. Warum? Manchmal reagieren Nutzer auf gewisse Formate und Inhalte einfach besser. Wird eine Mail A versendet, die besser abschneidet als die vergleichbare Mail B der selben Sendeabsicht, dann können wir aus A wieder zwei neue Varianten konzipieren, um zu schauen, ob A.A oder A.B (noch) besser funktioniert (…). Mailchimp erlaubt es uns, bis zu drei verschiedene Mails pro Kampagnenvorgang zu versenden.
- Automated: Automatische Kampagnen werden umfangreich vorkonzipiert und spielen dann ein automatisches Kampagnen-Programm ab, das nach dem Eintragen in die Liste dann in (zeitlich) geordneter Reihenfolge versendet wird. Nach dem Signup für ein kostenloses Produkt kann so z.B. der Download-Link übermittelt werden, wonach in regelmäßigen Abständen zusätzliche und nützliche Informationen folgen – mit dem Hintergedanken einer Conversion, versteht sich!
Automatisierte E-Mail Newsletter Kampagne einrichten
Automatisierte Kampagnen sind das ideale Werkzeug für unsere Zwecke und auch sonst eines der wichtigen Tools beim E-Mail Marketing. Dank einer Vielzahl an vorkonzipierten Automatismen kann mit Mailchimp in wenigen Schritten eine umfangreiche automatische Newsletter-Kampagne eingerichtet werden.
Aber Obacht: Die E-Commerce Automatismen erfordern in den meisten Fällen eine Mailchimp-Integration in die jeweilige Shop-Software, wie z.B. das WordPress-Shopsystem WooCommerce.
Die Integration von Mailchimp in Woocommerce ist notwendig, damit Shop-Events, wie z.B. der Eingang einer Bestellung, der Kauf von Produkten oder eine Rabatt-Aktion auch direkt über die Mailchimp-API in der E-Mail Kampagne verarbeitet werden kann.
Damit lassen sich E-Commerce-gesteuerte Mailchimp Newsletter aufbauen, die nicht nur auf Nutzerverhalten im Shop reagieren, sondern auch bestehende Nutzer durch zusätzliche Informationen oder Conversion-Aufforderungen zum Kauf im Shop anregen können. Get serious about your money.
Wer sich nicht mit vorgefertigten Templates und Automatismen abgeben will, nimmt sein (Newsletter-) Leben einfach selbst in die Hand und klickt mutig und motiviert den „Custom“-Button. Wusstest du eigentlich, dass „Customer“ in gewisser Weise von „Custom“ abstammt? Informativer Side-Fact.
Wir wählen kurzerhand einen Namen für unsere Kampagne und legen die Liste fest, für die selbige angelegt werden soll:
Klickt man jetzt noch mutig auf „Begin“, startet im nächsten Schritt das Newsletter-Abenteuer mit der Einrichtung des eigentlichen Kampagnen-Workflows.
Automatischen Mailchimp Newsletter Workflow einrichten
Der Übersicht halber habe ich die wichtigsten Funktionen einmal numerisch markiert. Die folgende Erläuterung tut dann ihr Übriges:
- Edit Workflow Settings: Die Option ruft eine Reihe an Einstellungen auf, darunter Workflow-Name, Sendeinformationen und Tracking-Setttings. Die Einstellungen sollten gleich zu Beginn festgelegt werden.
- Edit trigger: Der Auslöser für den E-Mail Versand wird durch den Trigger bestimmt. Standard: „Manual add – A subscriber is manually added to the workflow. (1 day)“. Die erste E-Mail wird also einen Tag nach dem Eintrag in die E-Mail Liste versendet. Für eine Conversion-orientierte Mail sollte dieser Wert auf ein Minimum („immediately“) heruntergeregelt werden, damit der Nutzer nicht unnötig nervös wird.
- Design Email: Ruft den Template-Editor auf (Setup, Template, Design), mit dessen Hilfe die eigentliche E-Mail und der Inhalt der Mail in mehreren Schritten erstellt wird. Auf den Template-Editor gehe ich am Ende noch einmal genauer ein.
- Schedule: Legt fest, wann die Mails des Workflows versendet werden. Der default-Wert muss hier nicht zwingend verändert werden.
- Segment: Legt Segmente für den Mailversand fest, siehe Abschnitt „Segmente“.
- Action: Ermöglicht die Festlegung von post-sending-actions, die nach dem Versand der Mail ausgelöst werden können.
- Add Email: Fügt eine neue E-Mail zum Workflow hinzu.
- Send a Test-Email: Muss man wohl ausnahmsweise mal nicht genauer erklären.
- Next: Wenn alle Einstellungen gemacht sind, kann der Workflow überprüft werden. Falls Punkte offen oder fehlerhaft sind, meldet uns Mailchimp das mit einem freundlichen Hinweis:
Der Schimpanse hätte hier gerne, dass wir uns noch um das Template und den Inhalt der ersten Mail kümmern. Das machen wir doch mit Vergnügen, führt uns das doch zufällig zum nächsten Abschnitt!
E-Mail Templates und Content im Workflow bearbeiten
Von der Stange ist nicht so dein Ding? Dann sind wir einer Meinung. Denn auch bei den E-Mails sollte man in gewisser Weise eine einzigartige Handschrift hinterlassen, ohne jede Mail wirklich von Hand schreiben zu müssen. Wiedererkennungswert muss sein, aber weniger ist bekanntlich mehr.
Deshalb fasse ich mich kurz. Wir waren ja bei unserem Wein-Newsletter hängen geblieben, den wir jetzt zum Start mit einem kostenlosen Booklet als Download aufwerten wollen. Legen wir los.
Schritt 1: Design Email Information / Setup
Wir legen in den Informationen den Namen der Mail fest (hat nur internen Nutzen, sieht der User nicht) und füllen wesentliche Informationen aus. Dazu gehört das wichtigste Kriterium überhaupt: Die Subject Line! Diese wenigen Worte entscheiden in den meisten Fällen darüber, wie hoch die Öffnungsrate deiner Mailchimp Newsletter ist. Also mache dir hier ruhig ein paar ernsthafte Gedanken.
Schritt 2: Template auswählen
Wer die Wahl hat, hat die Qual. Entweder wählst du eines der Standard-Templates aus und passt es an, oder du legst dir ein vollständiges default-Template fest, das später für alle weiteren Workflow-Mails genutzt wird. Das wahrt ein einheitliches Bild und wirkt deutlich professioneller als der ständige Wechsel zwischen Templates. Wir wählen hier ein 1 Column Basic Template und passen es auf unseren Bedarf an.
Schritt 3: Template Design
Wir kommen zum Herz der ganzen Angelegenheit. Während die Subject-Line mehr oder weniger ein „Dosenöffner“ war, gilt es nun, den Inhalt gezielt im Aufmerksamkeits-Nervenzentrum des Nuters zu platzieren.
Apropos Inhalt: Der Content steht hier im absoluten Fokus. Erwartet der Leser einen kostenlosen Download? Dann bieten wir ihm das. Erwartet er andere hochwertige Informationen oder einen Gutschein? Bitte. In die Gestaltung der Templates und des Contents fließen beim Aufbau von Newsletter-Kampagnen definitiv die meisten Stunden. Aber die Mühe lohnt sich.
Die Arbeit mit den Template-Elementen sollte nach ein wenig Übung wie von selbst laufen. Das gängige Drag & Drop-Vorgehen ist dir sicherlich von vielen Web-basierten Anwendungen bekannt. Wir passen Bild, Content und Download-Button einfach über die vorhandenen Editor-Funktionen an:
Fertig? Top. Mit einem Klick auf „Save and Continue“ gelangen wir zurück in die Workflow-Übersicht.
Wir senden noch eine Test-Mail, um sicherzustellen, dass im Template wirklich alles korrekt dargestellt wird, der Download-Link funktioniert und sich keine Rechtschreibfehler in unseren MailChimp Newsletter eingeschlichen haben:
Wenn alles korrekt ist, können wir in der Übersicht über einen Klick auf „Next“ den Newsletter-Workflow starten:
Es macht aber durchaus noch Sinn, weitere E-Mails in den Mailchimp Newsletter Workflow einzubinden. So könnte z.B. wenige Tage nach dem Versand des Booklets eine Feedback-Mail versendet werden, in der dem Nutzer ein kurzer Feedback-Fragebogen übermittelt wird, um Rückmeldung zum Booklet zu erhalten.
Aufbauend darauf können dann regelmäßig weitere gezielte Info-Mails versendet werden, die schließlich in einer Conversion müden und unsere Bilanzsumme erhöhen! Von nix kommt nix. In dem Sinne:
Du möchtest gerne einen professionellen Newsletter aufsetzen, der Aufbau einer vollständigen Automation-Kampagne ist dir aber zu aufwändig? Dann kannst du natürlich auch gerne unser professionelles Newsletter Modul anfragen, das neben Newsletter-Integration auch den Kampagnenaufbau und die Automatisierung impliziert.